Wessen Gehör schon über einen längeren Zeitraum eingeschränkt ist, hat „vergessen“ wie bestimmte Geräusche klingen, z. B. das Rascheln der Blätter oder das Prasseln des Regens. Aber auch bestimmte Teile eines Gesprächs, z. B. leise Stimmen oder die sprichwörtlichen „Zwischentöne“ wurden möglicherweise lange nicht mehr klar wahrgenommen. Wenn Sie sich jetzt für ein Hörgeräte entscheiden, müssen Sie erst wieder „lernen“ mit der ganzen Welt der Klänge klarzukommen. Wir von Sassenberg Hörakustik verraten Ihnen die wichtigsten Punkte zum Thema „Gewöhnen an ein Hörgerät“ und wie wir Sie bei diesem Vorgehen unterstützen.
An die Handhabung gewöhnen
Vor dem eigentlichen „Hören üben“ mit Ihrem Hörgerät sollten Sie sich erst einmal mit dem Hörsystem selbst befassen. Heutige moderne Hörgeräte sind kleine Mini-Computer und haben verschiedene Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen. Ihr Hörgerät wird durch den Hörakustiker optimal an Ihr Gehör angepasst und Sie erhalten eine umfassende Einführung in alle Funktionen. Einige Hörsysteme bieten Ihnen auch die Möglichkeit zwischen unterschiedlichen Programmen, abgestimmt auf unterschiedliche Situationen, zu wechseln. All das will gelernt sein. Gleichzeitig zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim Auf- und Absetzen Ihrer Hörgeräte besonders achten sollten und erklären Ihnen die kinderleichte Pflege und Reinigung. Damit haben Sie schonmal gute Voraussetzungen für die volle Funktionsfähigkeit Ihres Hörsystems.
Erst einmal zuhause hören üben
Hören ist ein komplexer Vorgang – das Hören mit einem Hörsystem kann mit dem natürlichen Hören nicht gleichgesetzt werden. Aufgrund der Hörminderung hat nämlich eine sog. Hörentwöhnung stattgefunden. Nach der Ausstattung mit einem Hörgerät, muss das Gehirn die Geräusche erst wieder richtig zuordnen lernen und selektieren, welche Geräusche „wichtig“ sind und welche nicht. Beispiele: Das Rascheln einer Zeitung oder Bäckertüte, das Ticken einer Wanduhr oder Toilettenspülung. Hat das Gehirn die Geräusche wieder „gelernt“, werden diese automatisch nicht mehr so „laut“ oder gar nicht mehr wahrgenommen.
Es lässt sich zwar schwer in Worte fassen, wie Menschen mit Hörgerät das Hören empfinden, weil es eine stark subjektive Wahrnehmung ist, aber zu Beginn berichten manche davon, dass sich alles ungewohnt anhört. Unser Tipp: Nutzen Sie Ihre Hörgeräte erst einmal zuhause (auch wenn Sie alleine sind). Hier haben Sie eine ruhigere und gewohnte Umgebung und können entspannt die ersten neuen Hörversuche starten.
Wie viele Stunden täglich sollten Sie ihr Hörgerät tragen?
Hören mit einem Hörgerät ist Übungssache. Das bedeutet, je regelmäßiger – am besten immer – Sie Ihre Hörgeräte tragen, desto schneller stellen sich Erfolge in Form eines (verbesserten) Hörerlebnisses ein. Ihre Experten von Sassenberg Hörakustik empfehlen Ihnen, das Hörgerät stetig zu tragen, außer zum Schlafen natürlich. Außerdem sollten Sie das Hörgerät natürlich herausnehmen, wenn es durch äußere Einflüsse Schaden nehmen könnte, z. B. in der Sauna oder beim Schwimmen, Duschen oder Haare waschen.
Wie kann ich Menschen mit Hörgerät bei der Gewöhnung unterstützen?
Wenn ein/e Angehörige/r oder jemand aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis zum ersten Mal ein Hörgerät bekommen hat, können Sie dabei unterstützen, das Hören mit Hörgerät zu üben. Bei einem Gespräch sorgen Sie am Besten für eine möglichst ruhige Umgebung ohne Störgeräusche wie Fernseher, Radio oder viele Nebengespräche. Wenden Sie sich der Person, mit der Sie sprechen, zu. Suchen Sie Blickkontakt und sprechen Sie deutlich und in einer normalen Zimmerlautstärke. Das ist wichtig, weil Sie vielleicht in der Zeit vor dem Hörgerät ggf. mit lauterer Stimme gesprochen haben. Haben Sie Geduld und formulieren Sie auch einmal einen Satz um, wenn Sie Ihr Gegenüber nicht verstanden haben. Wenn Sie selbst das Hörgerät fragen, scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
Unterstützung von Sassenberg Hörakustik – wir sind für Sie da:
Wir unterstützen Sie bei allen Belangen rund um Ihr Hörgerät. Vom Hörtest, über die Anpassung bis hin zur Nachsorge. Sprechen Sie uns an!
